Dschungelcamp gucken, Artikel zu Gesundheitsthemen lesen, Kram im Internet verkaufen – meine Fundnamen verraten auch dieses Mal, was ich in den letzten Wochen so gemacht habe. Neu aufgepickt zum Drübernachdenken:
Yuriko (f) * Bork * Csilla * Winnie * Arvika * Litera * Aramis * Yonca * Madis (m) * Rosa-Lena * Tjade (?)
![Annemaries Namen des Monats]()
Mit Y: Yuriko und Yonca
Das Y wird heute gern genommen, um Bekanntes zu variieren. Bei Yuriko und Yonca ist das allerdings nicht der Fall, sie sind von Natur aus exotisch. Yuriko (ich dachte zuerst an Juri und Rico, um dann zur ungarischen Anikó umzuschwenken) ist ein japanischer Mädchenname und bedeutet auch „Mädchen“ – und „Lilie“. Eine dpa-Redakteurin heißt so, kombiniert mit einem deutschen Doppelnachnamen. Auch Yonca ist mir in der Presse begegnet, als Vorname einer Berliner Chefärztin. Yonca stammt aus der Türkei, die Bedeutung führt noch mal ins Pflanzenreich: „Kleeblatt“. Beides sehr hübsche Namen. Aber ob sie wohl auch „wurzellos“ vergebbar wären?
Erlesen: Bork und Csilla
Vermeintlich pflanzlich geht es weiter: Bei Bork fällt mir Baumrinde ein. Ist aber falsch, Bork ist wie Birk, der Freund von Ronja Räubertochter, eine Kurzform von Burkhard („feste Burg“). Entdeckt habe ich Bork wiederum im medizinischen Bereich, der Nachname seines Trägers beginnt auch mit B, sehr markant. Noch ein Fund beim Zeitungslesen ist Csilla – erinnert an Smilla, nicht wahr? Trotz der attraktiven Bedeutung „Stern“ dürfte der ungarischen Csilla wegen Ausspracheproblemen („Tschilla“?) bei uns weit weniger Erfolg beschieden sein als Smilla (zuletzt Platz 265) aus Dänemark. Dabei gibt es noch eine Gemeinsamkeit: Beide Namen wurden einst für Romane erfunden.
Medizinisch: Winnie, Madis und Rosa-Lena
Winnie heißt eine Ärztin aus Erfurt, von der ich, na klar, auch im Zuge medizinischer Berichterstattung gelesen habe. Ziemlich spitznamig, für den offiziellen Gebrauch würde mir Winifred besser gefallen, trotz der irritierenden Nähe zu Winfried. Übrigens: Laut „The True Story of the World’s Most Famous Bear“ soll es sich beim Vorbild von „Winnie the Pooh“ um eine Schwarzbärin aus dem Londoner Zoo gehandelt haben. Ja, ein Weibchen, obwohl die Kinderbuchfigur gar nicht nach Mädchen aussah (aber: schwarz war sie ja auch nicht).
Noch ein Arztname – schon der dritte in dieser Sammlung – ist Madis, der mir als Vorname eines Hausarztes aus Estland aufgefallen ist. Wie betont man dieses Bindeglied zwischen Mads und Mattis wohl – und stört das englische „mad“ oder die deutsche Made? Diesbezüglich hat Rosa–Lena weniger Probleme. Niemand geringerer als unser Bundesminister für Gesundheit Karl Lauterbach wählte diesen Doppelnamen für eine seiner Töchter (eine weitere Tochter heißt Luzie).
Aus dem Dschungel: Litera und Aramis
Jetzt aber endlich zu seichter Unterhaltung ins RTL-Dschungelcamp. Im Zusammenhang mit dieser Sendung bin ich auf den Namen der Tochter von Teilnehmer Eric Stehfest aufmerksam geworden: Aria Litera. Der „literarische“ Zweitname des kleinen Mädchens könnte ein Unikat sein. „Aramis“ war neben „Athos“ und „Porthos“, bekanntlich die drei Musketiere, der Name einer Aufgabe in der letzten Folge von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, wie das Dschungelcamp eigentlich heißt. Klingt ganz gut, finde ich – also Aramis. Allerdings handelt es sich im Roman von Alexandre Dumas um einen Nachnamen, Musketier Aramis heißt René mit Vornamen, das historische Vorbild Henri.
Und dann noch: Arvika und Tjade
Was mich an Arvika angesprochen hat, kann sich wohl jeder zusammenreimen, der den Namen meiner Tochter kennt. Es gibt einen Ort in Schweden, der so heißt. Mir ist Arvika diesen Monat aber tatsächlich als Vorname begegnet. Arvid meets Annika? Mit Sicherheit ein Geheimtipp. Und Tjade? An einen Träger oder eine Trägerin dieses Namens – Tjark meets Jade – habe ich auf einem Online-Flohmarkt ein Buch verkauft, konnte aber außer der norddeutschen Anschrift nichts weiter in Erfahrung bringen. Tja, schade, Tjade.
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