Es gab eine Zeit, in der Väter in der Namensfrage mehr Macht hatten als heute. Schließlich suchten sie das Standesamt auf, während die Mütter noch in der Klinik waren. Da kam es schon mal vor, dass Papa einen Zweitnamen aus dem Hut zaubern musste – ganz ohne seine Partnerin per Handy zurate ziehen zu können –, weil der Wunschname allein nicht anerkannt wurde. Ich weiß auch von einer Frau, die von ihrem Vater als Birgitta angemeldet wurde, was ihrer Mutter überhaupt nicht gefiel.

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Heute bieten viele Krankenhäuser die Möglichkeit, Kinder ohne Behördengang anzumelden. Zudem sind Mütter nicht so lange bettlägerig, es bestehen kaum mehr Chancen, Namen an ihnen vorbeizuschmuggeln. Die Klingen werden schon lange vorher gekreuzt – sofern nicht beide Partner zufällig genau denselben Geschmack haben oder aber einer von beiden in der Namensfrage offen für vieles (oder: gleichgültig?) ist. Es gilt, eine gemeinschaftliche Entscheidung zu treffen, die weitaus gewichtiger ist (lebenslänglich!) als etwa die Frage, welche Couchgarnitur angeschafft wird.
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