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Channel: Annemarie Lüning | Beliebte Vornamen
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Luc, Leeloo und Laureline

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Ich bin keine große Kennerin der Filme von Luc Besson, aber als ich neulich in „Valérian“ war, drängte sich mir die Frage auf, ob der französische Regisseur nicht doch einigen Einfluss auf Namenstrends gehabt hat und speziell 2017 wieder haben dürfte. Der Name des schnieken Titelhelden wird in dem Science-Fiction-Streifen jedenfalls so oft genannt und gerufen, dass man ihn kaum mehr aus dem Kopf bekommt. Zur aktuellen Namensmode – weich, viele und hell klingende Vokale – passt Valérian perfekt. Deutsche Eltern dürfen meinetwegen sehr gern den accent aigu weglassen. 2016 wurde der Name ohne Filmvorbild einige Male vergeben, wenn auch bei weitem nicht so oft wie der klanglich verwandte Valentin (Platz 59), dessen Italo-Variante Valentino (287) oder die weiblichen Formen Valeria (224) und Valerie (242). Ich bin gespannt, ob Valerian jetzt einen Raketenstart hinlegt.

Eigentlicher Star des Films ist allerdings Valérians Partnerin Laureline, ansehnlich gespielt von Cara Delevigne (die mit den Augenbrauen). Hier könnte ich mir vorstellen, dass der Name abgewandelt wird, ähnlich wie bei Cataleya, die zu Kathalea wurde, schon um die Aussprache zu vereinfachen. Laurelin, Lorelyn, Lorelie … mal sehen. Dazu fällt mir Lorlis ein (Lorlies gesprochen). Von einem so benannten Mädchen habe ich mal gelesen. Die Loreley trifft Lisbeth Salander? Tatsächlich wurde die Kleine auf den Namen ihrer Uroma getauft, der dort aus einer Zusammenziehung von Hannelore und Elisabeth (oder so) resultierte.

Foto © Jim Barber – Fotolia.com

Bei Besson gibt es aber noch mehr spannende Namen. „Nikita“ (1990) könnte mit dazu beigetragen haben, dass Nikita als weiblich wahrgenommen wird (die Filmfigur hat übrigens einen ähnlichen Job wie die Cataleya). „Léon – Der Profi“ (1994) hat den Ruf des allseits beliebten Leon zumindest nicht ruiniert. Außerdem trägt in dem Film eine Zwölfjährige den heutigen Modenamen Mathilda. Und dann kam 1997 „Das fünfte Element“ mit Milla Jovovich als orangehaariger Leeloo. So geschrieben ist der Name rar. Lilo allerdings, bei der die Jüngeren von uns auch an „Lilo und Stitch“ denken dürften, die älteren an Liselotte Pulver – den Namen lese ich ab und zu auf Lieblingslisten. Noch größerer Beliebtheit erfreut sich nach meiner Beobachtung die (eher süßlich als freche) Form Lilou.

Vor drei Jahren schließlich setzte sich Besson mit einer toughen Titelheldin (Scarlett Johansson) quasi selbst ein Denkmal: Lucy – auch dies ein Name mit einigem Potenzial, der es 2015 auf Platz 52 schaffte (aktuell: 66).


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